Muss es immer „Vintage“ sein?

Kolumne Vintage Hochzeit

Als ich vor vier Jahren damit angefangen habe, mich in der Hochzeitswelt zu bewegen, gab es gefühlt nur einen einzigen Hochzeitsstil und der hieß „Vintage“.

Ich wusste erst einmal gar nicht, was das genau bedeuten und wie ich mir eine Vintage-Hochzeit vorstellen soll. Das wurde dann schnell anders, weil ich zahlreiche Hochzeiten im Vintage-Style erlebte und schon wusste ich Bescheid: romantisch, pastellig, mit viel Spitze, kleinen Blümchen und ein bisschen wie zu Ur-Omas Zeiten – so sieht „Vintage“ also aus.

Irgendwann in den letzten Jahren kam dann ein neuer Trend auf. Besser gesagt, er schlich sich ein und war plötzlich da: der Boho Style, mit seinen leichten Kleidchen und Deko-Details aus
Makramee. Der Gedanke dahinter ist, abgeleitet vom Bohème-Lebensstil im 19. Jahrhundert, die Hochzeit möglichst individuell, lässig und ungezwungen zu gestalten.

Wenn ich heute nach den aktuellen Hochzeitstrends schaue, dann sind Vintage und Boho noch immer Vorne mit dabei, aber es haben sich eine Reihe von anderen Styles dazugesellt. Und ich freue
mich über die Vielfalt und die unterschiedlichen Stilrichtungen!

Der leichte „Scandinavian Style“ beispielsweise, der sich, von Weiß bis Mintgrün, durch ganz viel Natürlichkeit ausgezeichnet. Oder das Gegenteil: der Urban-Style, bei dem in der alten Werkshalle gefeiert wird, die beherrschenden Farben Schwarz, Weiß oder Rostbraun sind, weg von der Romantik, hin zur Klarheit aus Beton, Stahl und Glas.

Oder, wieder ganz anders: die bunte Hochzeit im Mexican-Style in leuchtenden Farben mit Pinata und mit bunten Rauchwolken. Hier gilt bunt, bunter, perfekt.

Irgendwo habe ich vor Kurzem gelesen, bunt sei das neue Pastell und genau dieser Feststellung entspricht der farbenfrohe Hochzeitstrend.

Es gibt noch so viele Trends mehr: Metallic & Marmor, Landhaus, Watercolor-Optik & Handlettering, Steampunk, sommerliche „Yellow Wedding“ – Ihr seht, es gibt in der aktuellen Saison nichts, was es nicht gibt in Sachen Hochzeitstrends. Und es ist ein schöner Gedanken, dass Brautpaare ihr Fest genauso gestalten, wie es ihrem Geschmack entspricht!

Einen besonderen Trend habe ich bis jetzt noch gar nicht erwähnt. Es ist mein neuer Lieblingsstil: Green Wedding!

Der Begriff ist vielleicht ein wenig sperrig, dahinter verbirgt sich aber ein guter Gedanke und eine besondere Art eine Hochzeit zu planen und zu feiern:

„Grün heiraten“ bedeutet, es sich schön zu machen und dabei die Umwelt zu schonen. Umweltschutz ist in unserer Gesellschaft eigentlich schon immer wichtige, aber zur Zeit hat es einen ganz neuen Stellenwert. Und auch vor der Hochzeitsindustrie macht das nicht Halt. Green Weddings sind nicht bloss Öko und ohne Eleganz, ganz im Gegenteil! Es geht darum den Gedanken der Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren: die Einladung aus Recyclingpapier, ein Secondhand-Brautkleid, der Brautstrauß aus Blumen, die fair gehandelt und nicht mit Pestiziden behandelt wurden, ein Buffet von einem Anbieter, der regionale und Bio-Produkte verarbeitet. Es gibt viele Punkte, die eine tolle Hochzeit und ein umweltbewusstes Feiern möglich machen.

Ich beobachte, dass es bei Hochzeitstrends so ist, wie bei allen anderen: sie kommen und sie gehen. Manche halten sich über eine längere Zeit, weil sie den Nerv und den Geschmack einer
Generation treffen und ich hoffe sehr, dass es der Green-Style ist, der sich jetzt festsetzt. Da haben wir dann auch alle etwas davon!

Eure Nadine

Nadine Lang ist freie Hochzeitsrednerin im Saarland. Sie schreibt als Kolumnistin exklusiv für Heiraten im Saarland.

Alle Beiträge der Kolumne findet Ihr hier: Nadines Hochzeits-Kolumne

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Über Stefan Thönes 94 Artikel
Als Chefredakteur von heiraten-saarland.de kümmere ich mich um Inhalte und Entwicklung "des" neuen Online-Hochzeitsmagazins im Saarland.

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